Nachruf Gerd Kohler
Ein Solist mit Teamgeist
Am 7. Dezember 2008 ist der am 24. Mai 1936 geborene Gerd Kohler gestorben. 32 Jahre war
der Einzelhändler Vorsitzender des Bezirksvereins Heckingahusen und hat wie kein anderer Bürger das kulturelle und gesellschaftliche Leben
geprägt. 1961 Mitglied geworden, wurden seine Talente bereits 1966 entdeckt, so dass der Vorsitz ab 1968 eine
logische Konsequenz war.
Organisatorische Änderungen sorgten für frischen Wind. Zahlreiche Ideen reiften in seinem Kopf. 1972 brachte er die Vereine in einer Kooperation zusammen.
Während es anfangs um die Ansiedlung von Fachärzten, den Schutz des Einzelhandels und gute Verkehrswege ging, folgten
später der Bau der Turnhalle Ziegelstraße, die Gestaltung des Murmelbachtales und Ausrichtung von Festen und Fahrten. Dem Brückenfest 1975 folgten viele Bleicherfeste, die Riesenfete zum 100. Geburtstag; 1991 - aber auch Kinder und Senioren kamen zu
ihrem Recht.
Die 1990er Jahre standen ganz im Zeichen des Stadtbades. Unermüdlich setzen sich Kohler und seine Mannschaft für den
Einbau einer Cafeteria, den Umbau der Wannenstation zu Vereinsräumen und der ehemaligen Herrenschwimmhalle zu einem
Mehrzwecksaal ein.
Kommunikationszentrum hieß der unerfüllte Traum. "Wuppertals kleinster Stadtbezirk ist in vielem unterversorgt und braucht
Einrichtungen für Kinder und Erwachsene" erklärte Kohler mehrfach.
1991 ist Gerd Kohler, damals dienstältester Vorsitzender eines Wuppertaler Bürgervereins, für seinen ehrenamtlichen
Einsatz mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet worden. Die Arbeit des Bezirksvereins wurde durch
die Werbegemeinschaft, die ohne Kohler undenkbar war, flankiert. Der "gemütliche Weihnachtsmarkt" rundete das Jahresprogramm, zu dem auch
das umfangreiche Jahrbuch zählt, ab.
Nach Kohlers Rücktritt übernahmen nacheinander Günter Wolff (2000) und Jürgen Nasemann (2007) den Vorsitz im Bezirksverein
Heckinghausen.
Der frühere Bürgermeister Kurt Drees sagte zu Kohlers Silbernem Ehrenamtjubiläum: " Wir verdanken alles Positive in unserer
Stadt dem Können und Einsatzwillen der Bürger. Gerd Kohler hat stets das Ohr am Mund des Volkes gehabt und ungewöhnlich viel geleistet, war
unbequem,
unabhängig, pflichtbewusst und hat Sachverstand und Fairness bewiesen." Auch der im Milleniumsjahr amtierende
Oberbürgermeister Dr. Hans Kremendahl dankte für langjährigen Einsatz und Engagement: " Er war ein Advokat von und für Heckinghausen
und immer für seinen Stadtteil im Einsatz."
Zum Rücktritt blickte Gerd Kohler, den zwei Herzinfarkte nur vorübergehend bremsen konnten, auf 10220 Tage Vorstandsarbeit
zurück, die er als Selbstverständnis und Idealismus sah: " Ein
Solist ist nichts ohne sein Team."
Klaus-Günter Conrads
www.barmen2009.de