Im Jahre 1698 stellte die kurfürstliche Regierung eine „noch immer anhaltend fast ungemeine Theuerung und Mißwachs der Früchte" fest. Zudem war der Export an
landwirtschaftlichen Erzeugnissen so groß geworden, daß ein Mangel hieran im eigenen Land spürbar wurde. Der Kurfürst befahl deshalb unter dem 2. Dezember 1698 eine Volkszählung für das ganze
Bergische Land. Es sollten alle Familien mit der genauen Zahl der Personen, dazu der Bestand an Feldfrüchten als auch der gegenwärtige und zukünftige Bedarf ermittelt werden. Dies führte zur
ersten Volkszählung in Barmen. Die entsprechenden Listen sind heute noch im Wuppertaler Stadtarchiv erhalten.
In der Heckinghauser Rotte wohnten 34 Familien mit 169 Personen. Es wurden allerdings nur die Familienvorstände namentlich erfaßt. Für die Familien
selbst wurde nur die Personenzahl angegeben, ohne nach dem Status der Einzelperson (Ehegatten, Kinder, Knechte und Mägde) zu fragen. Immerhin entstand so das erste komplette Verzeichnis
Heckinghauser Familien.
Barmen selbst war damals 430 Familien mit 2134 Personen groß. Mit 7,92 % der Gesamtbevölkerung war die Heckinghauser Rotte die fünftkleinste von
zwölfen. Mit 0,78 Einwohner je Hektar entsprach die Besiedlungsdichte dem Durchschnitt der ländlich geprägten Rotten. Nur Gemarke, das sich zum neuen Zentrum Barmens entwickelte, Wülfing,
Wichlinghausen und Westkotten waren deutlich dichter besiedelt.
Um die gesamte Heckinghauser Bevölkerung zu erfassen, sind vier Höfe auf der Bockmühle mit insgesamt 27 Personen hinzuzuzählen. Dies ergibt 196
Personen, was 9,18 % von Barmen ausmacht.
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Gerhard Dabringhausen
Quelle:
Jahrbuch: 98/99, Seite: 81