Auch vor 250 Jahren wurde ein Frieden geschlossen, der von der Zivilbevölkerung mit Erleichterung aufgenommen wurde. Mit dem Frieden von Aachen endete der
Österreichische Erbfolgekrieg (1740 - 1748). Sogar in Heckinghausen war dieser Krieg zu spüren gewesen. Schon 1741 hatten sich die Heckinghauser an Heulieferungen für französische Truppen im
Rheinland zu beteiligen. 1743 lagen dann österreichische Kürassiere hier im Quartier. 1745 belasteten Kontributionen für ungarische Truppen unsere Vorfahren. 1746 lag am 25. März zunächst 1
Kompanie Dragoner vom Althanischen Regiment, am 29. März 1 Kompanie Panduren des berühmt-berüchtigten Trenckschen Corps in Heckinghausen. Der Barmer Amtsrichter Fabritius als Obrigkeit hatte sich
kurzerhand davongemacht, so daß Caspar Beckmann von der Bockmühle als Vereinsmann verpflichtet wurde, die Einquartierungsbillete auszustellen und sich mit den Panduren herumzuärgern. Er schreibt
hierüber:
„Besonders schlimm waren die Panduren oder Slavonier, worunter Heiden und Türken waren, solche hatten an Gewehr eine Flinte, 4 Pistolen auf der Brust stecken,
einen großen Säbel und ein langes Messer, welches greulich aussah. Die Husaren wollten viele nicht anders saufen als Branntwein mit Zucker und Honig süß gemacht. Man mußte denen Offizieren von
gute Manneszucht zu halten Geld geben, vacante Rationes und Portiones mußte man ihnen bezahlen, Ordonanzpferde und Vorspann kosteten viel Geld."
1748 - nach dem Friedensschluß - kamen diese „Gäste" auf dem Rückmarsch wieder hier durch: Im Oktober lag 1 Kompanie Waldeckscher Grenadiere in
Heckinghausen. 1749 erschienen zur Abwechslung mal eigene Truppen des Kurfürsten. 1/3 Leibkompanie Kavallerie von Birkenfelds Regiment unter Rittmeister von Leonard quartierte sich in
Heckinghausen ein. Die Belastung durch eigene Truppen war nicht geringer als durch fremde, und so häuften sich die Beschwerden bei der Obrigkeit, bis der Kurfürst nach 2 Monaten das Regiment
wieder aus Barmen abzog.
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Gerhard Dabringhausen
Quelle:
Jahrbuch: 98/99, Seite: 81